Schnupferclub Schöneck
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Eine kleine Schnupftabakgeschichte
 

 

Eine kleine Schnupftabakgeschichte

 


Der unkundige Schnupfer sagt: „Wenn ma an Schmai hätt´n, schnupfat ma´n!“ und der richtige Schnupfer sagt: „Wenn i mein Schmai hätt, schnupfat i´n!“

 

 

 

Noch schwerer als diese Sätze bayerischer Grammatik ist es, einem „Nasenrümpfer“ das Schnupfen schmackhaft zu machen. Es gibt nämlich zwei Arten von „Nasenrümpfern“: Die einen rümpfen die Nase vor Vergnügen, das sind die Schnupfer; die anderen rümpfen sie vor Missvergnügen, das sind die Schnupftabak-Verächter. Und wenn die Skeptiker es dann doch einmal auf Kosten anderer versuchen, dann sind es Schmarozer.


 

Schnupfen ist keine Kunst.

Für Gehemmte gleich ein Trost: Schnupfen kann man wie man will – und sei es senkrecht auf dem Kopf stehend. Ob aus der „Dus´n oder aus dem Glas´l – aus den Fingern oder vom Handrücken“.

 

 

 
Ein ernstes Wort: Man kann den Schnupfer einen Pantoffelhelden nennen, man kann sogar seiner Frau einen Heiratsantrag machen; aber etwas darf man nicht tun: eine angebotene Prise darf nicht ausgeschlagen werden, das ist eine Beleidigung. 

Wissenschaftlich gesehen sind Schnupfer zu den Nichtrauchern zu zählen. Doch wenn Nichtraucher schon gütige Menschen sein sollen, dann sind Schnupfer die Güte in Person! Es sind meist musische, künstlerische Menschen und fröhlichen Gemütes.
Was hält ein Schnupfer meist in der Hand? Sein Taschentuch. Aber nur dann, wenn es ein richtiges Schnupfertüchl ist, rot oder blau, mit dezentem Muster. Er zieht sein kunterbuntes Schneutz-Tüchl während einer Unterhaltung aus´m Hos´nsack und zerzaust es mit den Fingern, als wollte er seiner lüsternen Nase ein weiches Bett bauen. Er braucht die Nase nicht zu putzen, wenn er muss, sondern er kann sie putzen, wenn er will.
 
Der wackere Seefahrer Christoph Kolumbus brachte aus der Neuen Welt das Wunderkraut, „Tabak“ nannte er es, mit. In jener Zeit lebte in Paris eine vielgerühmte Schönheit. Diese Dame hatte, nachdem sie wohl eines Nachts der Teufel küsste, eines schönen Tages einen großen „Oas“ (ein Geschwür) im Gesicht. Puder und Pomade halfen nichts. Da legte ihr ein Freund Schnupftabak darauf und in kurzer Zeit verschwand das schlimme Ding. So nahm das Schnupfen in Paris seinen Anfang. Bald schnupfte man in der ganzen alten Welt. Kaiser, Könige, Fürsten, Päpste und Mönche waren die ersten, welche dem Schnupftabak seine Huld erwiesen. 

Erst mit Beginn des 19. Jahrhunderts gelangte der Schnupftabak in den Bayerischen Wald und bald wurden in den Glashütten des Bayerischen Waldes und des Böhmerwaldes Schnupftabakgläser gefertigt. Kunsthandwerkliches Können der Glasbläser gehört dazu, das flüssige glühende Glas am Blasrohr zu diesen kleinen Gebilden zu formen und Gläser verschiedenster Farbe, Art und Form zu fertigen:
Die feurigen Rubingläser, Bladerglas´l, Flinsenglas´l, Preßsackglas´l, Bandlglas´l, g´schnürlte, gesponnene, geschläuderte, gekämmte, Mascherln usw.

Und alle Art vom Köstlichen gibt es unter den vielen Sorten von Schnupftabak, vor allem den selbstgeriebenen und mit viel und gutem Schmalz angefeucht. Schnupfer haben eben wählerische Nasen.

Auch in der Anatomie tat früher der Schnupftabak gute Dienste. Die Behörden waren von der belebenden Wirkung des Schnupftabakes so überzeugt, dass diese die ärztliche Vorschrift erließen: „Bevor der Arzt die Todeserklärung abgibt, ist dem Scheintoten ein Tabakklistier beizubringen.“ Tote niesen nicht. Ein kräftiges Niesen zur rechten Zeit war noch sicherer als der Glockenstrick der Totenkapelle, den man früher den aufgebahrten Leichen um den Mittelfinger band.
 
 
Wie dem auch sei:
„Schnupfst, stirbst; schnupfst nicht, stirbst auch!“ 
 
Wenn es den Schnupfern zu wohl wird, dann wollen sie wissen, wer von ihnen der Größte ist.
Dann werden Meisterschaften im Schnupfen ausgerichtet. Die Meisterschaften sollen nicht etwa eine möglichst große Menge Tabak verkonsumieren. Ein normales Quantum von mehreren Gramm muss vielmehr in einer vorgeschriebenen Zeit möglichst sauber und vornehm geschnupft werden. Gelassen beugen sich die Zinkenmatadore über ihre Prisen. Da wird angefeuert bei einem solchen Wettkampf wie bei einer Olympiade. „Schiab, schiab doch, auf geht´s, afö damit, frieß´n.“ Wuchtige Finger stoßen kräftig hinauf in die Nasenlöcher, derer Rauminhalt sich nur ahnen lässt.
  
 
 
Schnupfer sind gesellige Menschen und die Schönecker sind es. Beim Schönecker Schnupferclub wird gepflegt und vorbildlich geschnupft, sie sind auch lustige Leut. Dort wird auch gesungen und es erschallt zugleich das Tuwak-Lied. 

 

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